Hast Du auch manchmal das Gefühl, Du arbeitest Dich durch Deinen Alltag, ohne wirklich zu wissen, ob Du dem näherkommst, was Du eigentlich willst? Willkommen im Club! Gerade als Solopreneur:in oder Inhaber:in eines kleinen Unternehmens bist Du nicht nur für die Umsetzung verantwortlich, sondern auch für die Zielsetzung selbst – und das ist gar nicht so einfach.
Viele Selbstständige setzen sich zwar Ziele – aber oft eher aus dem Bauch heraus. Das Problem? Diese Ziele sind häufig zu vage, nicht messbar oder verlieren sich schnell wieder im Tagesgeschäft. Und am Ende weiß niemand so richtig, ob man wirklich etwas erreicht hat oder nur fleißig beschäftigt war. Die Lösung: Mehr Methode, weniger Bauchgefühl.
Klassische Neujahrsvorsätze wie „mehr Umsatz“, „weniger Stress“ oder „Endlich mal strukturierter werden“ sind zwar gut gemeint, aber nicht konkret genug. Um ins Handeln zu kommen – und dran zu bleiben – brauchst Du Ziele, die messbar, zeitlich definiert und motivierend sind.
Ein gutes Ziel ist wie ein Navi: Es zeigt Dir, wohin Du willst, und hilft Dir, unterwegs den Kurs zu halten. Doch wie findest Du genau dieses Ziel? Und wie stellst Du sicher, dass es auch wirklich zu Deinem Unternehmen passt?
Vielleicht hast Du schon mal von OKRs gehört – einer Zielmanagement-Methode, die von Unternehmen wie Google, LinkedIn oder Spotify genutzt wird. Aber keine Sorge: Du brauchst kein riesiges Team, um OKRs für Dich zu nutzen.
OKRs stehen für Objectives and Key Results. Das „Objective“ ist das qualitative Ziel – also das, was Du erreichen willst. Die „Key Results“ sind die messbaren Ergebnisse, die Dir zeigen, ob Du auf dem richtigen Weg bist.
Beispiel:
Objective: Ich möchte mein Unternehmen als Thought Leader auf LinkedIn etablieren.
Key Results:
Die Methode zwingt Dich, Deine Ziele so konkret zu formulieren, dass Du sie nicht nur träumen, sondern auch erreichen kannst. Und das Beste: Sie ist flexibel genug, um auch in agilen Organisationen zu funktionieren.
Viele Solopreneure machen den Fehler, sofort ins operative Handeln zu springen. Dabei fehlt oft die strategische Verbindung zur eigentlichen Vision. Wenn Du Deine langfristige Unternehmensvision kennst, kannst Du Deine Unternehmensziele viel gezielter ableiten. Und dann wird es plötzlich glasklar, ob eine Idee sinnvoll ist – oder nur ein glänzendes Ablenkungsobjekt.
Hier kommt der Dreiklang ins Spiel:
Vision – Wohin will ich?
Strategie – Wie komme ich dahin?
Ziele/OKRs – Was sind meine nächsten Etappen?
So schaffst Du nicht nur mehr Fokus, sondern auch echte Ergebnisse.
Ziele im Team aufsetzen und kommunizieren
Wenn Du bereits mit Mitarbeitenden oder einem Team arbeitest – oder gerade davorstehst – wird eine strukturierte Zielsetzung noch wichtiger. Unternehmensziele müssen nicht nur klar formuliert sein, sondern auch für alle Beteiligten greifbar werden. Mit OKRs kannst Du dafür sorgen, dass alle im Team wissen, worauf es ankommt – und wie ihr gemeinsam dorthin kommt.
Gerade in wachsenden Organisationen oder bei ersten Teamaufbauten ist es entscheidend, ein gemeinsames Zielbild zu schaffen. Wenn jede:r weiß, woran gemessen wird und wie Erfolg aussieht, entsteht ein ganz anderer Teamspirit. Teams, die gemeinsam Ziele erreichen wollen, entwickeln mehr Ownership, Motivation und strategisches Denken.
5 Schritte, wie Du OKRs in Deinem Unternehmen einführen kannst
Starte mit Deiner Vision: Was willst Du mit Deinem Business wirklich verändern oder erreichen?
Formuliere 1–3 Objectives pro Quartal: Halte sie kurz, prägnant und inspirierend.
Definiere pro Objective 2–4 Key Results: Diese müssen messbar und erreichbar sein.
Mache die OKRs sichtbar: Ob im Team, mit Freelancern oder nur für Dich – sie gehören in Deinen Alltag.
Reflektiere regelmäßig: Was lief gut? Was war zu ambitioniert? Was lernen wir fürs nächste Quartal?
Tools & Methoden zur Umsetzung
Nutze Tools wie Notion, Asana oder Google Sheets, um Deine OKRs übersichtlich zu dokumentieren.
Kombiniere Deine OKRs mit einem Wochenplanungssystem, um sicherzustellen, dass sie im Alltag nicht untergehen.
Plane Dir einmal im Monat eine Management-Session ein, in der Du Deine Ziele überprüfst.
Typische Fehler bei der Zielsetzung (und wie Du sie vermeidest)
Zu viele Ziele: Weniger ist mehr. Konzentriere Dich auf die Dinge mit echtem Impact.
Keine Verbindung zur Strategie: Ziele, die aus dem Nichts kommen, verpuffen schnell. Bau sie aus Deiner Unternehmensstrategie ab.
Nicht messbar: „Mehr Kunden“ ist kein Key Result. „5 neue Kunden im Quartal“ schon.
Keine regelmäßige Reflexion: Ziele ohne Check-in verlieren ihre Wirkung.
Fazit: Ziele brauchen Struktur, nicht nur Intuition
Ja, Du darfst auf Dein Bauchgefühl hören – aber bitte nicht nur. Wenn Du mit Methode arbeitest, kannst Du Deine Energie gezielt einsetzen und endlich sehen, was wirklich funktioniert.
OKRs helfen Dir nicht nur dabei, Klarheit in Deine Ziele zu bringen, sondern auch, messbare Ergebnisse zu erzielen. Ob Du allein unterwegs bist oder mit einem Team: Die Methode ist einfach, effektiv und für jedes Unternehmen skalierbar.
Lass uns die Selbstständigkeit gemeinsam professioneller, strukturierter – und dabei freier gestalten. Mit klaren Zielen, messbaren Ergebnissen und einer Strategie, die trägt.